Die letzten Jahre waren geprägt von erstaunlich warmen Phasen in den Herbstmonaten und überhaupt mässigen Tiefsttemperaturen im Winter. Gut für Herbstaussaaten und gut für Gemüsejungpflanzen, die auf dem Beet überwintern. Bis Oktober sind meine Beete deshalb immer alle voll besetzt, was leergeerntet ist bekommt sofort neue Einsaaten oder Jungpflanzen. Manes, was in Gartenbücher nempfohlen wird, klappt aber auch nach mehreren Jahren Versuchen einfach nicht. Ein kurzer Gang durch den heutigen Septembergarten mit jungem Grün im Herbst:
Winterbutterkopf - vor einer Woche aufgegangen, der Klassiker. Gut schmeckender Kopfsalat (es gibt noch ein paar andere so frostfeste Sorten wie z.B. Maikönig, Maiwunder, Attraktion), überwintert ohne Schutz oder nur mit Vlies. Überstand schon zweistellige Minustemepraturen problemlos. Im zeitigen Frühling wächst er ungerührt weiter, bringt im Mai leckeren Kopfsalat pünktlich zu den ersten Kräutern für eine Kräutervinaigrette. Wird folgernd reif, was im kommerziellen Anbau unerwünscht ist, im Haus-Nutzgarten höchst erwünscht.
Winterblumenkohl, bei mir bewährt Sorte "Burt" - Aussaat schon im August, Überwinterung unter Vlies im Freiland, da hat er schon -15°C ausgehalten. Gibt im Mai wunderschöne grosse Blumenkohlköpfe, zu einer Zeit zu der sonst nicht viel frisches Gemüse da ist. Und noch besser: Er wächst grösstenteils ausserhalb der ellenlangen Liste von Kohlschädlingen. Ich setze ihn Hausnah nach Westen hin, dass er vormittags beschattet ist, so taut er bei Frost langsamer auf, pralle Sonne nach einer Frostnacht würde ihn schädigen.
Radieschen - braucht man fast nicht zu nennen, hat fast jeder der einen Garten hat. Was wenige wissen ist die Tatsache, dass sie in früheren Zeiten auch im Januar ausgesät wurden. In einem Mistbeet, das von unten durch die Zerfallswärme von Pferdemist erhitzt wird und von oben mit einer Glasplatte geschützt. Da hiessen sie noch "Monatsrettiche" und waren mitten im Winter hochgeschätzte und teuer bezahlte Frischware. Mittlerweise werden auch im September ausgesäte Radies oft schnell holzig, weil Wärme- oder sogar Hitzephase herrschen.
Junger Feldsalat Holländischer Breitblättriger |
Kerbelrübe - noch kein Bild, keimt sehr langsam und nur im Winter, benötigt Kälte. Ein seltenes und edles Gemüse, in Frankreich etwas beliebter, aber teuer. Säe ich erst Ende Oktober aus.
Knoblauchzehen des Sommers, Vorbereitung |
Knoblauch stecken |
Spinat - auch der funktioniert bei mir nicht, vielleicht liegt es am schweren Boden. Herbstaussaaten keimen schlecht, viele Sorten werden schnell von Mehltau befallen, der sich in gelben Blättern zeigt. Offenbar sind die Winter schon zu warm dafür.
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