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LKW-"Wirtschaft" - Qualität? |
- Qualitatives statt quantitatives Wachstum. Ein Wachstum, das unsere Landschaft mit Blechhallen, Asphalt, Freiflächensolaranlagen (während gleichzeitig die Blechhallendächer daneben leer bleiben) fetten Baugebieten zukotzt, verbessert bestenfalls die Lebensqualität von Besitzern und erstickt jeden Anderen einschliesslich unserer Gärten nur. Quantitatives Wachstum bedeutet, das Gaspedal auf dem Weg in die Sackgasse noch weiter zu treten, denn alle Systeme dieser Erde sind konstant, wachsen nicht mit. Jedes Wachstum, das von konstanten Ressourcen frisst läuft zwingend gegen eine harte Wand. Wachsen soll die Qualität unseres Lebens, unserer Lebenswelt, nicht die Quantität, der Verbrauch endlicher Ressourcen. Mehr Gesundheit statt mehr Fett; Besser statt Mehr!
- Nutzgärtner leben in der komplett falschen Zeit. Menschen, die selbst Ressourcen schaffen und wenig benötigen sind in dieser Welt für fehl am Platze erklärt worden. Flächen dafür können sie sich nicht leisten, ihr wirtschaften wird belächelt, abgedrängt und sogar reglementiert. Mittlerweile sind die bürgerlichen Kleingartenanlagen in vielen Städten unter Druck geraten und werden zu Bauland für teure Gebäude. Förderung der eigenen Wohnung: Gut so. Förderung von Methoden und Leuten, die selber anpacken und erzeugen: Gut so. Aber Bürgerpalast-Schottergärten ausweisen? Sobald das Baugebiet verkauft ist, unternehmen die meisten Bewohner sofort alles, um den lästigen Garten auf dem zugebauten Restgrundstück wieder loszuwerden und umzunutzen. Man füllt mit Schotter auf und nennt das Steingarten, pflastert den Boden tot, baut Doppel- und Dreifachgaragen für Krempel und Blech, hält zugeteerte Abstellflächen die grösser wie die Wohnflächen sind für unbedingt nötig. Am besten noch Gebäude mit Klimaanlagen, weil sich diese Steinwüsten im Sommer gnadenlos aufheizen. Für den Staat scheint die Hauptsache zu sein, dass die Mehrwertsteuer für Zucchini aus Spanien und Grillfleisch aus Argentinien stimmt, hergekannt über die Schneisen der energieversoffenen Verkehrsmittel. Zu fordern wäre der Fokus auf das Leben!
- Wahnwitzige Reformen wie die neue Grundsteuer zerstören unseren Raum. Ein Garten, der die Lebensmittel- und Erholungsquelle vor der Haustür ist, abartig zu besteuern wie wenn das eine Villa mit Pool wäre, zeugt von bodenloser Dummheit und Ignoranz der Mächtigen. Ergebnis: Planiert und vermietet als Wohnmobil-Stellplatz, um Umsatz zu machen, damit die Steuern bezahlt werden können. Denn Gärten machen keinen Umsatz, sie liefern kein Geld, sondern beste Lebensmittel für den Eigenverbrauch. Gärten zu berücksichtigen wäre sehr leicht gewesen, dass das nicht passiert ist, kann nur auf Absicht der Politfiguren zurückgehen, auf ein System das beweisbar kaputter Schrott ist, aber mit voller Absicht beibehalten wird. Keine Zerstörungsprämien!
In den Parteien kommen wir nicht vor oder werden nur als Gartenzwege lächerlich gemacht.
In der CDU existieren wir nicht, nur der "ländliche Raum" soll gefördert werden - vermutlich durch Ausweisung von mehr Baugebieten. Totalausfall. Die SPD hat sich auf kommunaler Ebene in Großstädten für den Schutz von Kleingartenanlagen eingesetzt, sie seien die "grüne Lunge" von Städten, in anderen Städten beteiligte sie sich an Zerstörungen. Immerhin kein Totalausfall. Die AfD fordert Schutz und Neuausweisung von Kleingartenanlagen auf kommunaler Ebene und will die Rechte der Gärtner stärken. Sie fordert die Stärkung der Rechtssicherheit für Kleingärten und den Abbau von Regularien, um es breiten Bevölkerungsschichten zu ermöglichen, Lebensmittel selbst zu erzeugen und so die genetische Vielfalt zu erhalten sowie einen Beitrag zur Krisenvorsorge zu leisten. Das ist erstaunlich weitsichtig und fundierter wie die Politkonkurrenz. Die Grünen wollen wie in Hamburg kommunal "abwägen", ob Wohnungen oder Kleingärten. Sie sehen "ökologischen und sozialen Wert" in Gärten, aber stimmen dann dagegen. Die FDP ist kommunal für die Bebauung von Gärten und will sie lieber irgendwoandershin verlegen. Doppel-Totalausfall.
Wer wie ich Obstwiesen und Reststücke bewirtschaftet, bekommt noch ganz andere Seiten der Parteien und Kommunnen zu spüren. So ist in meinem Bundesland unter einer Regierungsführung der GRÜNEN der Flächenfrass maximiert worden, die Obstwiesen sind am stärksten verkommen, die unwirksamste Förderung wurde gefahren, man hat generell den Eindruck, vollgefressene Sekttrinker würden das Thema aus Sicht von Spaziergängern betrachten, die ihren Hund in einem städtischen Speckgürtel ausführen und Obstwiesen nur von da her kennen. Von aussen, losgelöst von der Realität, nie selbst etwas getan, keine Ahnung von den Problemen, nur "schön grün und öko" Wünsche. Dazu kommt eine vollkommen realitätslosgelöste und kontraproduktive Regelungsflut. Probleme? Die erste Reaktion ist immer eine eifrige Verantwortungsverschiebung.
Das Thema ist für viele der tätigen Leute aber sehr wichtig, entsprechend der miesen Behandlung in der Politik gibt es sogar eine Gartenpartei, auch wenn kaum jemand davon gehört hat: https://gartenpartei.eu
Interessante Auflistung, auch relativ wertfrei. Wobei deine Wertfreiheit hier aus Gärtnersicht eine kritiklose AFD-Wahlempfehlung impliziert. Das wiederum finde ich bedenklich, ist dir aber natürlich angenommen.
AntwortenLöschenHabe versucht zu überlegen, was für Nutzgärtner politisch wichtig sein könnte. Ist sicher nicht vollständig. Anschliessend geprüft, was die Parteien dazu sagen. Das war nicht einfach, weil das Thema in den Parteiprogrammen nicht direkt abgebildet wird, also musste man nach Entscheidungen, Anfragen Aussagen von Parteipersonen suchen. Die Kurzzusammenfassung steht dann oben. Bei der AfD waren das zum Beispiel Quellen wie die Drucksache 19/22711 "Kleingärten als urbanes Grün in Städten", der online dokumentierte Einsatz eines AfD-Politikers in Berlin-Lichtenberg für Gärten, der Antrag Nr. 1370/2019 in Hannover oder die Vorgangsnummer 7/9646Dr im Thüringer Landtag. Bei den anderen Parteien bin ich genauso vorgegangen.
AntwortenLöschenOb man gegen irgendwelche Parteien Bedenken wegen ganz anderen Themen hat, damit wäre der Beitrag überfordert gewesen und das traue ich jedem Leser selbst zu, solche Belehrungen finden sich sowieso an jeder virtuellen und echten Ecke, das ist echt überflüssig. Ich wollte vor allem das liefern, was sonst nur verstreut zu finden ist, weil es ein sehr spezifisches Thema ist. Eine Wahlempfehlung hätte die Splitterpartei Gartenpartei sein können, die aber nicht angetreten ist. 2021 erhielt sie 7611 Zweitstimmen, sie trat nur in wenigen Bezirken an.