Das geht so: Von Winter bis spätestens Austrieb wird eine dicke Mistpackung auf die Baumscheibe rund um die Jungbäume aufgebracht, Radius 60-100cm. Menge: Mindestens sechs Eimer mit je 10 Liter Inhalt. So dringt das Unkraut am schwersten durch. Problemarten wie der kriechende Hahnenfuss schaffen es aber. Der Stamm selbst darf nicht vom Mist berührt werden, dort lässt man ringsum 10cm mistfrei. Die Vorteile:
- Bewuchsfreiheit ist so leichter zu erreichen. Jeder Bewuchs auf der Baumscheibe ist eine Konkurrenz für den Baum um Wasser und Nährstoffe. Was der Bewuchs frisst, kann der Baum nicht mehr haben. Auch ohne Pferdemist sollte man mindestens Jungbäumen immer eine freie Baumscheibe gönnen, z.B. durch flach hacken oder mulchen. Im kommerziellen Anbau werden Herbizide verwendet, im Bioanbau wird vorwiegend gehackt.
Dungkäfer, die sich im Pferdemist vergnügen
- Eine Vielzahl von Lebenwesen wird damit gefördert, die den Mist umsetzen oder indirekt von ihm profitieren. Das macht viele Stoffe erst für Pflanzen verfügbar. Das sind nicht nur verschiedene Arten von Mistkäfern und Dungkäfer (vor allem Aphodius prodromus), sondern auch diverse Bodenbewohner, Regenwürmer bis hin zu den riesigen Nashornkäferlarven, die sogar Zellulose verdauen können.
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Um die Baumscheibe aufschichten, Stamm freilassen |
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Sturm wehte das Vlies weg, sofort scharren Vögel alles den Hang hinunter |
Wie sind nun die Ergebnisse gewesen, wenn kräftig Mist auf der Baumscheibe liegt? Neupflanzungen und Jungbäume profitieren natürlich am meisten. Auf unserem grenzwertig schlechten Boden waren vorher kaum mehr wie 25cm Triebwachstum zu erreichen, mit dem Pferdemist hat sich das verdoppelt. Kernobst profitierte am Meisten, beim Steinost war das Ergebnis nicht so deutlich. Man kann damit auch keine Fehler wie eine falsche Unterlage ausgleichen. Eine Birne auf flachgründigem Boden und arteigener Unterlage wird auch mit Mist nicht vorankommen, weil Birnenwurzeln in die Tiefe streben, die hier gar nicht vorhanden ist. Auch bei Weinreben hat sich der Zuwachsgewinn in Grenzen gehalten.
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Mit beschwertem Schutzgitter. Vögel kratzen alles heraus, was nicht geschützt ist. |