Wir schwimmen in Eiern. Nutzgärtner mit Hühnern bekommen auch im Winter etwas. Unsere Zwerg-Wyandotten sind zwar weit entfernt von der Legeleistung heutiger Hybrid-Hochleistungslegehühner, aber nach ihrer zweimonatigen Spätherbstpause kam das erste Ei pünktlich zehn Tage nach der Wintersonnwende. Und seither legen sie stetig mehr.
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Im Stall beim Eierlegen |
Heute am 1. Februar gab es erstmals wieder fünf Eier pro Tag von den fünf Hühner. Es läuft wie am Fliessband. Zum Eierlegen gehen sie brav in den Stall, die Sitzung dauert Minuten bis zu ein, zwei Stunden, am häufigsten um die Mittagszeit. In dieser Zeit gibt es nichts, was das Huhn ablenken kann, die gefiederte Madame ist voll und ganz aufs Eierlegen konzentriert. Nähert man sich mit der Hand, wird man gepickt. Eine eindeutige Aufforderung, in Ruhe gelassen zu werden. Während sich die Hühner im Freien um ausgetreutes Futter streiten, bleibt das Eierlegehuhn ruhig sitzen, nicht einmal das bringt sie aus der Ruhe. Irgendwann macht es "plopp" und aufgeregtes Gegacker zeigt die Ankunft eines neuen Eis an. Der Bruttrieb geht bei dieser Rasse nicht ganz synchron mit dem Eierlegen, nur im Frühling und Frühsommer bleibt das Huhn noch auf dem Ei sitzen. Jetzt im Januar und Februar verlässt sie den Stall sofort wieder, das Ei kühlt aus.
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Nasses Hühnchen |
Stürme und wochenlanger Regen scheinen ihnen nicht das Geringste auszumachen. Wind mögen sie zwar nicht so gerne, aber trotzdem wird im Freigehege patroulliert, sie bleiben nicht im Stall. Bei Regen werden sie nass und bieten einen traurigen Anblick, aber sie bleiben auch deswegen nicht im Stall oder unter dem Dach. Der Regen könnte ja Regenwürmer oder Schnecken hervorlocken, so etwas lässt sich ein Huhn nicht entgehen. Solange es nicht richtig kalt ist, macht ihnen etwas Schnee ebensowenig etwas aus.
Nur das Bad vermissen sie sichtlich. Im Sommer wälzten sie sich mehrmals am Tag genüsslich im Sand und staubten sich mit den Flügeln komplett ein. Das ist eine wichtige Hygienemassnahme gegen Milben und Parasiten am Gefieder. Nun ist es zu feucht dazu, der Sand ist immer nass. Sie putzen sich dafür länger, immer alle gleichzeitig. Man steht dazu in der Gruppe und blickt immer wieder in alle Richtungen, damit sich kein Feind anschleichen kann. Doch auch baden geht im Winter: Sie dürfen ins leere Gewächshaus. Die Erde dort ist trocken. Sofort scharren sie sich Kuhlen und wälzen sich im Staub, den man sich anschliessend wieder gründlich aus dem Gefieder schüttelt. Dort haben sie auch die wenigen Tage verbracht, an denen es tiefere Temperaturen hatte. Wyandotten sind zwar kälteverträglich, aber auch sie können Erfrierungen an den Beinen bekommen, wenn sie auf blankem eisigem Grund stehen.
Ihnen jetzt Grünzeug zu beschaffen ist schwierig. Sie bekommen das Grün von Wintergemüse wie Rettichen, Gründüngungspflanzen (Gelbsenf). Was man so auf Spaziergängen findet ist mager, die geliebten Löwenzahnblätter sind jetzt leider rar. Anders als in Büchern behauptet schmecken die Eier durchaus nicht kohliger oder schwefliger, obwohl sie viel Kohlgrün bekommen. Haben sie genügend Frischgrün, sind die Dotter leuchtend dunkelgelb. Und lecker!
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